17.11.2011 07:28 Alter: 12 yrs

Die Zahlungsmoral wird sich voraussichtlich wieder verschlechtern


86 Prozent der befragten Inkassounternehmen haben in der Herbstumfrage des Bundesverbandes deutscher Inkasso-Unternehmen e. V. (kurz BIDU) angegeben, dass derzeit die Rechnungen besser oder zumindest genauso gut wie vor 6 Monaten bezahlt werden. Doch dies soll sich durch die anhaltende Finanzkrise in den nächsten 6 Monaten ändern, wie 45 Prozent der Inkassounternehmen vermuten. Auch die Anzahl der Firmeninsolvenzen wird daher im nächsten Jahr voraussichtlich um 5000 auf 35.000 Insolvenzen ansteigen.

In den Bereichen Einzelhandel, Gastgewerbe und auch in der Dienstleistungsbranche lässt sich eine bessere Zahlungsmoral spüren. Weiterhin kritisch bleibt die Zahlungsmoral im Bereich Handwerk. Hier bemängeln weiterhin 58 % der befragten Inkassounternehmen die Zahlungsfähigkeit. Auch die Zahlungsmoral der öffentlichen Hand hat sich wieder verschlechtert. Lediglich 2 Prozent der Inkassounternehmen melden, dass die öffentlichen Auftraggeber besser zahlen, als im Frühjahr.
Der Verbandspräsident Wolfgang Spitz äußerte sich dazu: „Immer mehr Städte stehen vor der Zwangsverwaltung und sind eigentlich pleite. Dabei könnten sie durch ein konsequentes Forderungsmanagement deutliche Mehreinnahmen generieren.“

Bei den Verbraucherinsolvenzen rechnet man mit ca. 100.000 Verfahren in diesem Jahr. Somit ist ein leichter Rückgang zu verzeichnen. Für diesen Rückgang sind vermutlich die rückläufige Arbeitslosigkeit, die lange Wartezeit bei den Schuldnerberatungsstellen und die bevorstehende Vereinfachung des Verfahrens für mittellose Schuldner.
Es ist jedoch erwiesen, dass trotzdem jeder zehnte Erwachsene von der privaten Verschuldung betroffen ist. Mit Erschrecken wurde auch festgestellt, dass das Konsumverhalten von jungen Leuten auffallend häufig zur privaten Insolvenz führt.